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Ich bin seit knapp 3 Jahren Mutter und muss ehrlich gestehen, dass ich seither nur noch ganz selten mal ausgegangen bin. Meistens ist der Grund dafür schlichtweg der fehlende Babysitter, denn von unserer Familie werden wir leider kaum unterstützt. Das führte schon zu so manchem Frust, da sich unsere Paarzeit eigentlich auch nur auf den Abend bezieht und mal ehrlich, was sind denn maximal 2 Stunden wo man erschöpft noch etwas Haushalt erledigt oder auf dem Sofa versucht noch einen Film zu schauen? Mir fehlt es tatsächlich sehr, auch mal wieder einfach nur ich zu sein und nicht nur Mutter. Vielleicht hört sich das jetzt für einige von euch egoistisch an, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es vielen Müttern genau so geht. Ich würde mir wünschen, dass ich regelmäßig die Möglichkeit habe auch mal was ohne Kind zu unternehmen. Nein, ich meine nicht jede Woche – mir würde sogar einmal im Monat reichen. Im Kino waren wir zum Beispiel schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr oder einfach mal gemütlich mit meinem Mann Essen gehen, das wäre prima..

Dann hatte mich Facebook in der ersten Januarwoche daran erinnert, dass ich im letzten Jahr mit meiner Freundin Debbie, die ich im Geburtsvorbereitungskurs 2014 kennengelernt hatte, Chinesisch essen gewesen bin. Das nahm ich direkt zum Anlass um mich bei ihr zu melden und mich sozusagen zu beschweren, dass wir uns schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatten. Eine Woche später schlug mir Debbie einen Termin vor und mein Mann konnte es einrichten, früh genug Feierabend zu machen: Gestern Abend hatten daher zwei Mamas Ausgang 🙂

Um 18 Uhr trafen wir uns vor einem Thailändischen Restaurant und die Freude war groß. Wir fingen gleich an zu quatschen und wurden vom Kellner fast schon ermahnt, ob wir denn noch nicht wüssten, was wir bestellen wollten. Nach kurzer Unterbrechung um das Essen auszuwählen, haben wir uns weiterhin auf den neusten Stand gebracht. Den Urlaub von Debbie in Ägypten über den Jahreswechsel und den Start ihres Sohnes im Kindergarten. Auch traurige Themen wie meine beiden Fehlgeburten haben wir nicht ausgelassen, was die beiden Männer am Nebentisch vermutlich etwas schräg gefunden haben. Aber auch das ist ein Thema, über das viel mehr gesprochen werden sollte. Die meisten Frauen, die solch einen tragischen Verlust erleiden, trauen sich nicht darüber zu sprechen und das ist schade. Hätte ich nach meiner ersten Fehlgeburt Ende März nicht darüber gesprochen, wüsste ich jetzt nicht, wie viele Freundinnen und Bekannten mein Schicksal teilen und mir durch Zuhören sehr bei der Trauerbewältigung geholfen haben.

Aber wieder zurück zum Mädelsabend: ich schleckiges Ding hatte mich leider komplett verwählt, was das Essen anging und ernährte mich daher von trockenem Reis :p Schnell waren wir also mit Essen fertig und haben kurzerhand beschlossen die Location zu wechseln, weshalb wir ein paar Häuser weiter unten die Straße, dann im Brauhaus gelandet sind. Einen Parkplatz zu ergattern war alles andere als einfach, aber wir haben es geschafft und saßen dann an einem kleinen gemütlichen Tisch, wo wir uns über unsere Erlebnisse mit den Kindern ausgetauscht haben. Offensichtlich schien Debbie zu befürchten, ich könne verhungern, weshalb wir uns noch einen Nachtisch in Form eines super leckeren Kaiserschmarrn bestellt haben. Es hat gut getan zu hören, dass auch ihr Sohn so gar nichts davon hält, die Windel loswerden zu wollen und auch die Trotzphase durchleiden wir gerade gemeinsam. Im Unterschied zu mir hat meine Freundin jedoch noch einen älteren Sohn, der bald 10 Jahre alt wird und somit schon deutlich mehr Erfahrung, aber auch doppelt so viel um die Ohren. Alles in allem habe ich so viel wie gestern Abend  wirklich schon lange nicht mehr gelacht und ich hoffe, dass wir es spontan in diesem Jahr häufiger schaffen werden uns zu treffen 🙂

P.S. Debbie hat diesen kleinen Skarabäus für mich aus Ägypten mitgebracht:

 

Mit diesem Glückbringer kann 2018 ja fast nur besser werden als das letzte Jahr!